Was ist ein Gemüsfeld?
Ähnlich einer solidarischen Landwirtschaft stellt ein Landwirt einen Acker bzw. ein Gemüsefeld zur Verfügung, bereitet den Boden vor, steht bei Fragen zur Seite und die Anteilshaber bewirtschaften ihre Fläche. Dafür bekommt jeder seinen Anteil vom Gemüse ab. So hat jeder etwas davon, plus erleben, plus sein Essen wachsen zu sehen, plus Gemeinschaft, plus Gesundheit auf dem Teller, plus Wissen wo her es kommt. Eine win win Situation für alle.
Wo gibt es solche Gemüsfelder?
Bisher gibt es diese Gemüsefelder in Rettenbach und Wiesenfelden, in Ingolstadt und in Viechtach. Wenn Ihr auch so ein Gemüsefeld bei Euch in der Nähe haben wollt, dann wendet Euch an uns, an www.bio-elite.de. Wir suchen Euch einen passenden Landwirt, der in Zusammenarbeit mit uns, mit BioElite gefütterter Erde, Gemüse mit Euch anbauen möchte.
Ein Erfolgsmodell
Viel ist gerade ungewiss. Reißen die Lieferketten ab? Bekommen wir nur noch hochbelastetes Gemüse aus Spanien? Wie erhalten wir die Gesundheit von uns und unseren Kindern? Diese und noch mehr Fragen bewegen die Menschen in allen Regionen Bayerns und darüber hinaus. Viele Menschen finden sich da zusammen um etwas zu bewegen. Warum nicht die eigene Gesundheit und Lebensmittelversorgung selbst in die Hand nehmen? Mit wenig Zeitaufwand kann dies schon passieren und über die Saison hinweg hat dann jeder sein frisches Gemüse. Und das Verarbeiten für den Winter? Da helfe ich Euch doch sehr gerne dabei.
Wie wäre es mit selbstgemachter Suppenwürze?
Ich nehme dazu verschiedenstes Suppengemüse, also Sellerie, Lauch, Zwiebeln, Karotten, Pastinaken, Tomaten, Petersilie, …., wiege alles genau ab, zerkleinere im Mixer oder mit Hobel und mische es im Verhältnis Gemüse 4 Teile zu Salz 1 Teil. Das sollte über Nacht gut durchziehen können, dann nochmals alles gut vermischen und in Gläser füllen. Es ist ohne Kühlung wunderbar haltbar und die optimale Suppen- und Soßenwürze! Und das ohne jegliche Hefe- und Zusatzstoffe.
Vorratshaltung, damals wie heute wichtig
Warum nur sollten wir uns heutzutage überhaupt noch die Arbeit machen mit dem Verarbeiten von Obst und Gemüse und es sauber etikettiert einlagern? Auch Einkaufen gehen verbraucht Lebenszeit. Da ist es doch gesünder sich alles selbst frisch anzubauen und nach Bedarf zu holen. Wer das Glück hat Obstbäume sein Eigen zu nennen braucht sowieso nur wenig dafür zu tun, diese treuen Seelen schenken einem Jahr für Jahr (manchmal auch nur alle zwei Jahre) wunderbare Früchte. Früchte, die sich selbst gegen alle Wiedernisse wehren mussten und damit Stoffe entwickeln konnten, die sie selbst, aber auch uns gesund erhalten. Die Kollegen aus dem Supermarkt, aus dem kontrollierten Anbau, die makellos und glänzend da liegen, hatten diese Chance nicht! Beim Gemüse ist es meist ebenso. Dafür werden wir noch dazu mit bestem Geschmack belohnt, wenn wir uns die „Arbeit“ machen und unsere Gartenbeete bestellen. Und freuen wir uns nicht auch des selbst produzierten? Gibt es nicht eine unendliche Befriedigung, wenn wir unsere Vorratsschränke gefüllt wissen und nach einem stressigen Arbeitstag einfach nur ins Regal greifen müssen, um ein Glas Birnen oder Apfelmus hervorzuzaubern? Ohne vorher noch an der Kasse ewig lang in der Schlange zu stehen? Wir müssen kein Verschwörungstheoretiker oder Idealist sein, um die Vorteile klar vor Augen zu haben. Vorratshaltung mit eigens Erzeugtem ist nicht nur Nahrung für den Körper, nein, es ist auch Nahrung für die Seele. Es ist heute keine Notwendigkeit mehr, dafür aber eine Tugend.
Frisch einlagern - Erdmiete oder Erdkeller
Wer einen größeren Garten hat, der überlegt schon mal, wohin mit den Kisten voller Rüben, Kartoffeln und dergleichen. Nicht jeder hat gleich einen Erdkeller oder kann sich einen leisten zu bauen. Abhilfe kann hier eine Erdmiete schaffen. Spitzenmäßig geeignet dafür wären alte Waschmaschinentrommeln, um die Rüben darin in die Erde zu versenken. Durch die seitlichen Löcher kommt genug Erdfeuchte, jedoch kein Mäuslein. Jedoch lassen sich diese Trommeln nur noch aus den Uraltwaschmaschinen ausbauen, nicht mehr aus den Neueren (jedenfalls ist es bei diesen umso schwieriger).
Eine weitere Möglichkeit bietet eine dauerhafte Grube als Erdmiete. Dazu ein mindestens 50 cm tiefes Rechteck in den Boden graben, den Boden mit starkem Drahtgitter (Volierengitter kleinmaschig) auslegen und die Seiten mit Schalungsbretter befestigen. Mit Walnußlaub ausbetten und mit Kartoffeln, Rüben jeglicher Art, Kohlrabi, Sellerie…befüllen. Dabei ist es wichtig, dass das Gemüse noch mit Erde behaftet ist, also noch nicht gewaschen wurde! Mit einer Strohschicht oder wieder Walnußlaub abdecken, mit Brettern abdecken, hierauf wiederum Strohballen und das Ganze nochmal mit wasserdichter Folie abdecken, damit kein Schmelzwasser ins Gemüse sickern kann und es dadurch schädigt. Gemüse kann während frostfreier Tage entnommen werden.
Walnußlaub soll übrigens Mäuse abhalten. Der starke Geruch dieser Blätter ist sehr aromatisch und sie verrotten sehr langsam durch den starken Gerbsäuregehalt. Somit hat auch dieses Laub wieder einen Nutzen, denn als Mulch im Beet oder auf dem Kompost ist es sehr ungeeignet!
Übrigens sollten Äpfel immer separat gelagert werden und auf keinen Fall mit Gemüse. Äpfel sondern Ethylengas aus, das zur Blütenbildung anregt. Ihr könnt das gerne einmal testen, indem ihr einen Kohlkopf auf eine Apfelkiste legt und abwartet. Diese Blütenstiele können ziemlich lang werden!
Milchsäure Vergärung - Rohkost lagerfähig machen
Bereits in der Jungsteinzeit vor ca. 12.000 Jahren wurde die Technik des milchsauren Vergärens zur Haltbarmachung und Geschmacksverbesserung angewandt.
Eine geniale Möglichkeit Gesundheit für den Winter einzulagern. Wie bei vielem sollte man sich erst einmal mit der Technik vertraut machen und mit kleinen Mengen die ersten Versuch starten. Doch ich bin mir sicher, Ihr werdet hierbei schnell Lust auf weitere Versuche und Geschmackserlebnisse bekommen.
Die milchsaure Vergärung sichert uns die Nährstoffe des Gemüses, wir benötigen keinerlei zusätzliche Energiezufuhr durch Erhitzung (außer vielleicht bei Bohnen), einfrieren oder dörren. Milchsaure Produkte sind sehr bekömmlich und haben eine positive Wirkung auf die Darmflora. Diese sind eine ideale Ergänzung zur vollwertigen Ernährung und ein wichtiger Teil der Selbstversorgung.
Empfindliche Gemüsearten wie Paprika, Bohnen, Zwiebeln, Pilze und Gurken werden nicht gestampft sondern sauber ins Glas gelegt, in ideal großen Portionsstücken. Dann wird alles mit der salzigen Flüssigkeit aufgegossen. Die Gläser, auch die Gärtöpfe sollten nicht voller als 4/5 sein, da sonst alles überquillen kann. Manche Füllungen schwemmen auf und sollten dann mit Platzhalter nach unten gedrückt werden. Dies können sein: Kohlblätter und -herzen oder mit Wasser gefüllte und verschlossene Gefrierbeutel. So kann es nicht passieren, dass Gärgut zu viel Sauerstoff abbekommt und sich Schimmel bildet. Ist die Gärung optimal verlaufen, entsteht ein kleines Vakuum, nicht so stark wie beim Einkochen, aber dennoch genug, um ein Eindringen von schlechten Bakterien und Sauerstoff zu verhindern.
Gemüsearten, die gut zusammenpassen sind z. B.:
- Wirsing mit Möhren
- Paprika mit Zwiebeln und Knoblauch
- Rote Bete mit Äpfeln
- Karotten, Sellerie und Steckrüben
- Bunte Mischung:Möhren, Weißkraut, Paprika, Steckrüben, Tomaten, Blumenkohl
- Schwarzer Rettich, Möhren, Äpfel
- Kürbis, Paprika, Tomaten
Quelle: UGB (Hrsg). Küchenpraxis leicht gemacht. Grundrezepte und Variationen. S. 22-26
Grundrezept Sauergemüse im Glas
Für ein 1-Liter-Glas
- 600-800 g Gemüse, je nach Art
- 10 g Salz
- 300-500 ml Wasser, abgekocht
- Gewürze nach Geschmack
So wird’s gemacht:
1. Gemüse in verzehrgerechte Stücke schneiden bzw. raspeln.
2. Gemüse in einer Schüssel stampfen oder drücken mit Ausnahme von Bohnen, Gurken, Pilzen und Tomaten.
3. Gemüse abwechselnd mit den Gewürzen in das Glas schichten und kräftig andrücken. Das Glas soll nur zu 4/5 gefüllt sein.
4. Wasser abkochen und erkalten lassen. Salz darin auflösen und über das Gemüse geben. Es sollte 1-2 cm über dem Gemüse stehen.
5. Falls vorhanden, Holzbrettchen und Beschwerungsstein auflegen. Glas fest verschließen.
6. 5-7 Tage an einem warmen Ort stehen lassen. Danach an einem kühleren Ort (etwa 15 °C) 2 Wochen weiter gären lassen. Glas ins Dunkle stellen oder abdecken.
7. Glas nach ca. 3 Wochen Gesamtgärzeit noch kühler stellen (etwa 0-10 °C). Nach ca. 6 Wochen ist das Sauergemüse fertig. Kühl lagern.
Gemeinsam Lebensmittel erzeugen
Ist das nicht ein schöner Gedanke? Mit den Kindern auf dem Acker bzw. Gemüsefeld gemeinsam Lebensmittel zu erzeugen, mit anderen Rezepte austauschen, Leckeres und gesundes produzieren, von anderen probieren, Erfahrungen austauschen und so zum Profi-Selbstversorger werden. Wendet Euch dazu einfach an Bio Elite, wir helfen Euch gerne weiter ein Gemüsefeld auch in Eurer Region zu etablieren. Für mehr Unabhängigkeit und Sicherheit.
Und Rezepte liefere ich Euch gerne auf weiterhin auf diesem Blog.
Eure Hanne vom Mienbacher Waldgarten mit dem ganzen Bio Elite Team