Nachkulturen im Gemüsebeet
Was können wir denn ab Juli noch anbauen? Die Tage werden wieder kürzer und die Kulturen müssen sich beeilen, wenn sie noch fertig werden möchten. Doch es geht jetzt noch allerlei für den Herbstanbau. Rote Bete, Buschbohnen, Kohlrabi, Blumenkohl, auch Gurken können nochmal nachgesät werden. Herbstsalate, wie Endivie, Zuckerhut, Chicoree, Salatherzen, Chinakohl sind jetzt zu säen oder bereits zu pflanzen. Im August/September sind dann immer noch Spinat, Rauke, Asiasalat, Radieschen/Rettich, und Winterkopfsalate möglich. Auch der Feldsalat sollte nicht vergessen werden, ist er doch der Erste im Frühling, der uns so leckeres Grünwerk liefert.
Generell sollte der Boden stets bedeckt sein. Wollen wir nichts mehr anbauen, dann sollte der Boden mit Mulchmaterial abgedeckt werden, wie z. B. mit getrocknetem Rasenschnitt, langem Grasschnitt oder Heu. Bitte nicht mit reinem Stroh abdecken. Dies kann sehr leicht vom Wind vertragen werden. Noch dazu verbraucht Stroh bei der Verrottung Stickstoff, dass unsere Pflanzen jedoch zum Wachsen brauchen. Wenn wir also unserem Boden und dem Bodenleben etwas Gutes tun möchten, dann Stroh nur in Verbindung mit Mist unserer Nutztiere, wie z. B. von Kaninchen oder Meerschweinchen. Sehr gut als Nahrung für unsere Würmer ist Heu, Rasenschnitt, Laub oder Häckselmaterial unserer Laubbäume. Bitte Nuß- und Eichenlaub vermeiden. Dies enthält zu viel Gerbsäure. Unser Gemüse liebt es jedoch schön basisch.
Wichtige Regeln der Fruchtfolge
Gebot: Kein Kohl nach Kohl. Kohl ist ein Starkzehrer. Egal ob Weißkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Schnittkohl, Chinakohl oder Asiasalate. Die Familie der Kreuzblütler ist groß. Werden zu oft Kohlarten hintereinander angebaut, wird eine Pilzkrankheit riskiert, die sich Kohlhernie nennt. Nach Kohl kommt also am Besten ein Gründünger, wie Klee, Erbse oder Bohne, oder ein Schwachzehrer, wie Salat. Vermeidet am Besten Senf als Gründünger, denn dieser ist auch ein Kreuzblütler und hat daher seine Einschränkungen. Phacelia wäre hier die richtige Wahl als Gründüngung.
Erstens: Keine Erbse nach Bohne und umgekehrt. Einzig und allein nach Stangenbohne kann das Jahr darauf wieder Stangenbohne folgen. Ansonsten bedarf der Abstand zwischen diesen Schmetterlingsblütlern auch einige Jahre
Zweitens: Nachkultur nach Kartoffeln. Diese Starkzehrer sind für sich selber unverträglich. Baut man also Kartoffeln nach Kartoffeln, zehren sie den Boden sehr einseitig aus und die Knollen werden immer kleiner. Nach der Kartoffelernte im August/September können noch Herbstkulturen aufs Beet wandern, wie Salate oder Herbstrübchen. Wird nichts mehr angebaut, sollte der Boden abgedeckt werden, mit Laub oder Grasschnitt.
Drittens: Waren Erdbeerkulturen bereits mind. 3 Jahre auf einem Beet und bauen merklich ab, dann ist es Zeit Kindel zu nehmen und diese auf ein neu vorbereitetes Beet zu pflanzen. Gut aufbereitet sollte dieses sein. Am besten mit Hornspänen und BioElite, für kräftiges Wurzelwachstum und gesunde Pflanzen. Bester Begleiter für die Erdbeeren ist Knoblauch, der diese im Wachstum durch seine Partnerschaft unterstützt und noch dazu vor Wühlmäusen schützt.
Viertens: Rein nach altbewährter Dreifelder-Wirtschaft, kommen zuerst die Starkzehrer, dann die Mittelzehrer und danach die Schwachzehrer, im Folgejahr kann dann Gründünger eingesät werden und der Boden kann sich erholen.
Diese Nachkulturen sollten vermieden werden
Generell gilt als Maßstab, dass Pflanzen aus der gleichen Familie, bis auf wenige Ausnahmen, als Nachkulturen gemieden werden sollten. Wie Tomaten und Kartoffeln, die beide zu den Nachtschattengewächsen gehören. Hier eine kleine Liste, der Gemüse, die nicht aufeinander folgen sollten, wenn gute Erträge erwartet werden. Dies gilt auch für das Folgejahr, nicht nur für die direkte Nachkultur.
Auberginen – Kartoffeln
Buschbohnen – Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch, Stangenbohne und Zwiebel
Chinakohl – Kohlarten, Lauch, Radieschen/Rettich
Endivien – keine Einschränkungen
Erbsen – Buschbohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Stangenbohne und Zwiebel
Erdbeeren – keine Einschränkungen
Feldsalat – keine Einschränkungen
Fenchel – Buschbohnen und Stangenbohnen
Gurken – Kartoffeln, Radieschen/Rettich, Zucchini
Kartoffeln – Erbsen, Gurken, Rote Bete, Sellerie und Zwiebeln
Knoblauch – Buschbohnen, Erbsen, Kohl, Stangenbohnen
Kohlarten – Chinakohl, Knoblauch, Kohlarten, Kohlrabi, Zwiebeln
Kohlrabi – Kohlarten
Kopfsalat – keine Einschränkungen
Lauch – Buschbohnen, Chinakohl, Erbsen, Rote Bete, Stangenbohne
Mangold – Rote Bete und Spinat
Meerrettich – keine Eischränkungen
Möhren – Kartoffeln und Sellerie
Radieschen/Rettich – Chinakohl, Gurken, Zwiebeln
Rhabarber – keine Einschränkungen
Rote Bete – Kartoffeln, Lauch, Mangold und Spinat
Sellerie – Kartofflen, Möhren, Rote Bete
Spinat – Mangold, Rote Bete
Stangenbohnen – Buschbohnen, Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln
Zucchini – Gurken
Zwiebeln – Buschbohnen, Erbsen, Kartoffeln, Kohlarten, Radieschen/Rettich, Stangenbohne
Bevorzugte Nachkulturen
Im Gegensatz dazu möchte ich natürlich auch die optimalen Nachkulturen darstellen. Alle fehlenden Kulturen, also, die hier nicht erwähnten, zeigen sich neutral und können natürlich jederzeit verwendet werden. Diejenigen Kulturen, die hier optimal aufeinander folgen, können auch nebeneinander kultiviert werden. Wird also die Reihenmischkultur umgesetzt, findet Ihr hier die optimalen Kulturen für nebeneinander und nacheinander.
Auberginen – Kohlarten, Kopfsalat, Spinat
Buschbohnen – Chinakohl, Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, Kohlarten, Kohlrabi,, Kopfsalat, Mangold, Radieschen/Rettich, Rhabarber, Rote Bete, Sellerie, Spinat.
Chinakohl – Buschbohnen, Erbsen, Möhren, Spinat
Endivien – Fenchel, Kohlarten, Lauch, Stangenbohnen
Erbsen – Chinakohl, Fenchel, Kohlarten, Kohlrabi, Kopfsalat, Möhren, Radieschen/Rettich, Rote Bete, Spinat und Zucchini
Erdbeeren – Buschbohnen, Feldsalat, Knoblauch, Kohlarten, Kopfsalat, Lauch, Radieschen/Rettich, Rote Bete, Spinat, Zwiebeln
Feldsalat – Erdbeeren, Fenchel, Knoblauch, Kohlarten, Lauch, Radieschen/Rettich, Spinat, Stangenbohnen, Zwiebeln
Fenchel – Endivien, Erbsen, Feldsalat, Gurken, Kopfsalat
Gurken – Buschbohnen, Fenchel, Knoblauch, Kohlarten, Kopfsalat, Lauch, Rote Bete, Sellerie, Stangenbohnen, Zwiebeln
Kartoffeln – Buschbohnen, Kohlrabi, Meerrettich, Spinat
Knoblauch – Erdbeeren, Lauch, Möhren, Rote Bete, Zwiebeln
Kohlarten – Buschbohnen, Endivien, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Gurken, Kopfsalat, Mangold, Radieschen/Rettich, Rhabarber, Sellerie, Spinat
Kohlrabi – Buschbohnen, Erbsen, Feldsalat, Kartoffeln, Kopfsalat, Lauch, Radieschen/Rettich, Rote Bete, Sellerie, Spinat
Kopfsalat – Buschbohnen, Chinakohl, Erben, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kohlarten, Kohlrabi, Radieschen/Rettich, Rhabarber, Spinat
Lauch – Endivien, Erdbeeren, Feldsalat, Gurken, Kohlarten, Knoblauch, Kohlrabi, Kopfsalat, Möhren, Sellerie
Mangold – Buschbohnen, Möhren, Radieschen/Rettich
Meerrettich – Kartoffeln
Möhren – Chinakohl, Erbsen, Knoblauch, Lauch, Mangold, Kopfsalat, Radieschen/Rettich, Zwiebeln
Radieschen/Rettich – Buschbohnen, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Knoblauch, Kohlrabi, Kohlarten, Mangold, Möhren, Spinat, Stangenbohnen
Rhabarber – Buschbohnen, Kohlarten, Kopfsalat, Spinat, Stangenbohnen
Rote Bete – Buschbohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Knoblauch, Kohlrabi, Zucchini, Zwiebeln
Sellerie – Buschbohnen, Chinakohl, Gurken, Kohlarten, Kohlrabi, Lauch, Spinat, Stangenbohnen
Spinat – Chinakohl, Erdbeeren, Feldsalat, Kohlarten, Kohlrabi, Radieschen/Rettich, Rhabarber, Sellerie, Stangenbohne
Stangenbohne – Endivien, Feldsalat, Gurke, Kohlarten, Kohlrabi, Kopfsalat, Radieschen/Rettich, Sellerie, Spinat
Zucchini – Erbsen, Rote Bete, Zwiebeln
Zwiebeln – Erdbeeren, Feldsalat, Gurken, Knoblauch, Kopfsalat, Mangold, Möhren, Rote Bete, Zucchini
Noch ein Wort zu den Gründüngern
Es werden viele Gründünge-Saaten angeboten.
Senf = in der Fruchtfolge im Gemüsebeet nicht wirklich sinnvoll, da eine Wartezeit von mind. 4 Jahren zu Kohlarten eingehalten werden muss.
Kleearten = wenn viel Erbsen und Bohnen angebaut werden nicht sinnvoll, da Klee auch ein Schmetterlingsblütler ist und untereinander eine Wartezeit eingehalten werden sollte. Sind allerdings Tomaten in Dauerkultur, kann Klee als Untersaat gute Dienste leisten, zum Halten des Bodens und als Mulchmaterial, das ständig geschnitten und wieder abgelegt werden kann.
Buchweizen = Wunderbare Bodenkur und abgefroren ideal für die Schattengarte
Phacelia = Bienenfreund. Diese wunderbare Blühpflanze, kann genau wie Buchweizen angebaut werden und ist Fruchtfolgeneutral. Noch dazu erhält man eine tolle Bienenweide! Auch die Phacelia kann für die Schattengare verwendet werden.
Doch auch einiges unserer Gemüse kann als Gründüngung gesehen werden. Hierunter fallen Spinat, Feldsalat und die Schmetterlingsblütler als Stickstoffsammler für den Boden. Bohnen und Klee sammeln genauso Stickstoff wie Kleearten und ihre Knöllchenbakterien im Boden bilden Stickstoff, dass sie den Nachbarpflanzen zur Verfügung stellen.
Wenn Ihr also diese Regeln befolgt, dann könnt Ihr mit Hilfe von BioElite und BioVital wunderbares gesundes Gemüse ernten.
Viel Spaß beim Gärtnern, Eure Hanne vom Mienbacher Waldgarten